causasportnews / Nr. 1147/06/2024, 3. Juni 2024
(causasportnes / red. / 3. Juni 2024) Endlich, endlich, ist die Sportwelt geneigt festzustellen. Der FC Bayern München hat einen neuen Trainer. Damit ist das Trauerspiel der letzten Monate beendet, als Thomas Tuchel in die Wüste geschickt wurde, es sich kein renommierter Übungsleiter antun wollte, auf dem Schleudersitz in München Platz zu nehmen, Thomas Tuchel seine Reintegration in den Münchner Verein abgelehnt hat und sich über Wochen kein Trainer fand, der diese sportliche und menschlich Strafaufgabe zu übernehmen bereit war. Unglaublich, wie sich die Zeiten ändern. Während Jahren setzte es ein gewaltiges Gerangel ab, wer den hoch-dotierten Job an der Säbener Strasse in München würde übernehmen dürfen. In den letzten Jahren wechselten die Übungsleiter praktisch im Jahrestakt, was Negativ-Spuren in jeder Hinsicht auf dem Trainermarkt hinterliess. Nach der Beendigung der Zusammenarbeit mit Thomas Tuchel war in der Führungsetage der Bayern Verzweiflung und Resignation spürbar, als Kandidat um Kandidat absagte. Bis vor ein paar Tagen verkündet werden konnte, dass der neue Cheftrainer des FC Bayern München Vincent Kompany heissen würde. Vincent Kompany who? In Fachkreisen verfügt der 38jährige Belgier, der sich in München drei Jahre vertraglich absichern liess, über einen gewissen Bekanntheitsgrad. In der Öffentlichkeit kennt man den ehemaligen belgischen Internationalen, der zwar erfolgreicher Spieler bei Manchester City war, kaum; zuletzt stieg er als Trainer in England mit dem Burnley FC in die höchste Spielklasse auf, um ein Jahr später wieder abzusteigen. Trotz dieser nicht gerade berauschenden sportlichen Trainer-Meriten wird der jetzt installierte Bayern-Coach als Hoffnungsträger und Fussball-Messias gefeiert, obwohl nicht anzunehmen ist, dass der neue-verpflichtete Mann die drei Vertragsjahre bis Juni 2027 an der Isar durchstehen wird. Die Ankündigung von Vincent Kompany erinnerte etwa an den überlieferten Ausspruch «Heureka», der im Zusammenhang mit dem Mathematiker Archimedes von Syrakus getätigt worden sein soll und frei übersetzt bedeutet: «Wir haben ihn (hier gemeint den Trainer), endlich gefunden»! Das Resultat von «Zangengeburten» also. Im katholischen Bayern werden aktuell allerding eher Analogien zur Papstwahl im Vordergrund gestanden haben, wenn nach der Beendigung eines Pontifikates (Amtszeit des Papstes) nach unter Umständen einem langen Konklave über dem Vatikan weisser Rauch aufsteigt und die geglückte Papstwahl angezeigt und entsprechend und freudig verkündet wird: «Habemus Papam» (wir haben einen Papst). An der Säbener Strasse darf nun ähnlich wie nach einer erfolgten Papstwahl jubiliert werden: «Habemus Trainer»!
Übrigens ist es ein Gerücht, dass im FC Bayern München mit einer gewissen Genugtuung der Champions League-Erfolg vom Wochenende von Real Madrid über Borussia Dortmund zur Kenntnis genommen worden sei. Wie auch unlängst der Final-Erfolg in der Europa League von Atalanta Bergamo, als das Italienische Team die beste Bundesliga-Mannschaft dieser Saison, Bayer Leverkusen, besiegte…